
Epilepsie bei Kindern
Wenn Kinder an Epilepsie erkranken, fühlen sich viele Eltern zunächst hilflos, sind verunsichert und haben eine Vielzahl an Sorgen. Doch sie werden damit nicht allein gelassen. Ärzte, Beratungsstellen, Epilepsiezentren, Selbsthilfegruppen und Elternvereinigungen unterstützen sie dabei, diese Herausforderung zu bewältigen. Einen ersten Überblick und Informationen zur Erkrankung finden Sie in diesem Beitrag und in der Checkliste für Eltern, die Sie hier herunterladen können.
Epilepsie hat viele Gesichter

Epilepsie ist kein einheitliches Krankheitsbild. Sowohl die Ursachen als auch die Beschwerden und Symptome können sehr unterschiedlich sein. Das Spektrum der Anfälle reicht von milden, kaum zu erkennenden Symptomen bis hin zu schweren Verkrampfungen, Stürzen und Bewusstseinsverlusten.
Verständlicherweise ist es für Eltern wichtig, wie die Prognose hinsichtlich Krankheits- und Heilungsverlauf für ihr Kind ist. Die Prognose ist allerdings besonders davon abhängig, welche Ursache für die Epilepsie ermittelt wurde.
Viele Epilepsien bei Kindern lassen sich aber gut behandeln und auch die Medikamente sind im allgemeinen gut verträglich.
Für die optimale Behandlung Ihres Kindes ist es wichtig, dass festgestellt wird, welche Form der Anfallserkrankung vorliegt. Dabei können auch Sie helfen: Notieren Sie sorgfältig, was bei einem Anfall passiert und teilen Sie es dem Arzt mit.
Hier können auch Videoaufnahmen zum Beispiel mit dem Handy hilfreich sein. Unabhängig von der Art der Aufzeichnung erleichtern Ihre Beobachtungen es, die richtige Diagnose zu stellen und dementsprechend die individuell geeignete Behandlung einzuleiten.
Gute Chancen in der Behandlung
Nicht jede Epilepsie oder jeder epileptische Anfall muss mit Medikamenten behandelt werden. Hier sind beispielsweise sog. Gelegenheitsanfälle gemeint, die nur einmal oder sehr selten auftreten und durch bestimmte Bedingungen ausgelöst werden.
Bei behandlungsbedürftigen Epilepsieformen kann durch eine medikamentöse Behandlung bei den betroffenen Kindern die Anfallshäufigkeit reduziert und sogar eine Anfallsfreiheit erreicht werden. Dies ist natürlich abhängig von der Form oder dem Epilepsie-Syndrom.
Eltern sollten ihre Kinder bei der Behandlung unterstützen und darauf achten, dass verschriebene Medikamente regelmäßig eingenommen werden. Sollte das Kind Probleme mit der Einnahme durch Schlucken von Tabletten haben, bietet sich die Frage nach der Formulierung als Sirup im Gespräch mit dem behandelnden Neurologen an.
Halten Sie kontinuierlich Kontakt mit dem behandelnden Neurologen. Der regelmäßige Austausch mit dem behandelnden Neurologen ist wichtig, denn nicht nur Probleme mit der Medikation sind diskussionswürdig – auch Dinge wie Veränderungen im Verhalten des Kindes sollten besprochen werden. Denn je nach Situation und Kindesalter, stellen sich unterschiedliche Fragen. Ausführliche Tipps für die Zeit im Kindergarten, in der Schule, bei Freunden oder im Urlaub finden Sie auch in der Checkliste für Eltern.

Gemeinsam statt einsam
Austausch mit anderen Betroffenen über medizinische oder soziale Probleme kann für Familien mit an Epilepsie erkrankten Kindern hilfreich sein. Über Selbsthilfegruppen können Erfahrungen geteilt und Hinweise bei der Suche nach geeigneten Hilfen, Therapie– und Beratungsmöglichkeiten bereitgestellt werden. Ob eine Selbsthilfegruppe auch in Ihrer Nähe zu finden ist, können Sie auf der Webseite des Epilepsie-Bundeselternverbandes prüfen.
Bauen Sie sich ein tragfähiges Netzwerk auf mit Großeltern, Onkeln und Tanten, Freunden, Betreuern im Kindergarten, Lehrern und anderen Menschen. Denn bei all der Sorge um Ihr Kind sollten auch Sie ab und zu Entspannung und Erholung finden.
Sie können auch auf die Unterstützung von verschiedenen Anlaufstellen zurückgreifen, die immer ein offenes Ohr für die Eltern von Kindern mit Epilepsie haben.
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